Allgemein:
Alle Cimex-Arten (Plattwanzen) sind Blutsauger. Die in Mitteleuropa heimische Art ist die Bettwanze (Cimex lectularius).
Weltweit gibt es noch andere Arten (C. hemipterus, C. rotundatus), die hauptsächlich über Reiseverkehr nach Deutschland
eingeschleppt werden. Alle drei Arten bevorzugen den Menschen als Blutquelle und leben in Wohn– und Schlafräumen, kön-
nen aber auch an verschiedenen Haustieren saugen. Daneben gibt es weitere Wanzenarten, die sich auf bestimmte Tierarten
spezialisiert haben.
Mehrere Jahrzehnte lang galt die Bettwanze in Mittel- und Westeuropa als praktisch nicht mehr vorhanden. Nun treten durch
Touristen, die diese Parasiten im Reisegepäck mitbringen, zunehmend wieder Bettwanzen in Deutschland und anderen
EU-Staaten auf. Auch durch gebrauchte Möbel und andere Gebrauchsgüter aus zweiter Hand können Bettwanzen in den
eigenen Haushalt eingeschleppt werden.
Seit kurzer Zeit werden die Tiere vor allem in Hotels vermehrt festgestellt. Ein Grund hierfür könnte sein, dass sie eine Resis-
tenz gegen Insektizide entwickelt haben.
Der Hygienestatus einer Wohnung spielt bei der Ansiedlung dieser Tiere keine Rolle, meist allerdings bei der zeitnahen Entde-
ckung und konsequenten Bekämpfung eines Befalls.
Bettwanzen sind weitgehend an den Menschen und die ihn umgebenden Tiere gebunden. Sie leben in Städten, zum Teil in
Wohnungen, die an die Brutplätze verwilderter Tauben angrenzen. Ferner halten sie sich in Ställen sowie in Säugerbauten
und Vogelbruthöhlen im Freiland auf. Bettwanzen sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in trockenen Ritzen, Nischen,
unter lockeren Tapeten, Verschalungen, zwischen Papier- und Buchblättern oder im Bett selbst. Auch Lüftungsschächte und
Öffnungen von Lüftungen sind beliebt. Jedes einzelne Tier ist deshalb schwer zu finden. Ein verwanzter Raum ist aber an dem
speziellen, charakteristischen Geruch zu erkennen.
Mittels dieser Geruchsstoffe, die den Wehrdrüsen im Hinterleib entstammen, locken sie sich gegenseitig an und bilden größe-
re Ansammlungen (Aggregationspheromone). Sie erzeugen bei Beunruhigung einen süßen Geruch, der als Alarm-Pheromon
ein fluchtartiges Zerstreuen der Wanzenansammlungen bewirkt. Die Wanze benötigt bis zu zehn Minuten, um ihre Nahrung
aufzunehmen, deren Menge bis zum Siebenfachen des Ausgangsgewichts des Insekts gehen kann. Sie können sogar bis zu 40
Wochen ohne Nahrung auskommen. Nachts spüren die fast blinden Wanzen Menschen und andere Warmblüter durch deren
Körperwärme auf, um Blut zu saugen. Auf Ihrer Suche können sie etwa einen Meter pro Minute zurücklegen. Wanzen stechen
oft mehrmals hintereinander (Wanzenstrasse), da sie nicht immer sofort ein Blutgefäß finden. Die Stiche sind ungefähr so
groß wie der Nagel des kleinen Fingers und meist an Armen und Beinen.
Während des Saugens produzieren sie an den Einstichen rötende Quaddeln, die bei Menschen unterschiedlich starken Juck-
reiz auslösen; allergische Reaktionen sind möglich. Häufig kommt es infolge Kratzens an den juckenden Stellen (insbesondere
bei Kindern) zu Sekundärinfektionen. Bei empfindlicheren Menschen kann es zu großflächigen Hautentzündungen, Unbeha-
gen und Sehstörungen kommen.
Als Überträger von ansteckenden Krankheiten spielt die Bettwanze praktisch keine Rolle. Jedoch wurden bisher bereits schon
28 verschiedene Krankheitserreger in den Bettwanzen nachgewiesen, unter anderem auch das Hepatitis-B-Virus, das Hepa-
titis-C-Virus und das HI-Virus. Insbesondere gelten Wanzen als Überträger des Q-Fiebers. Für eine Übertragung des Hepati-
tis-B-Virus, Hepatitis- C-Virus und des HI-Virus fehlen jedoch wissenschaftliche Belege. Drei Übertragungswege sind denkbar:
Töten der Tiere durch Zerquetschen mit der Hand, Kontakt mit den tierischen Ausscheidungen und Unterbrechung des Saug-
vorganges, bei der halbverdautes Material wieder herausgewürgt werden kann. WAS TUN?
Bekämpfen:
Ist man über Nacht von Insekten gestochen oder gebissen worden, kommen grundsätzlich drei verschiedene Schädlinge in
Betracht: Mücken, Flöhe und Wanzen, wobei Wanzen die unwahrscheinlichste Variante sind. Mücken stechen praktisch nur
in der warmen Jahreshälfte und befallen nur gut zugängliche Hautstellen; im Schlaf sind das Kopf, Hände, Arme, Füße, also
alles, was zumindest zeitweise unter der Bettdecke hervorschaut. Flöhe und Wanzen stechen ganzjährig und befallen auch
Bereiche unter der Decke. Um welchen Blutsauger es sich handelt, kann zwar am Einstich erkannt werden, ist aber nur vom
Fachmann mit der nötigen Sicherheit festzustellen. Wanzen werden nur selten und nur bei gezielter Suche entdeckt; jedoch
herrscht in von Wanzen befallenen Zimmern meist ein charakteristischer, süßlicher Geruch. Ein weiteres Indiz sind kleine
schwarze Punkte (Kotspuren) auf Tapete und Bettrahmen.
Erste Maßnahme: In einem verwanzten Zimmer sollte niemand weiter übernachten. Außerdem kann in einem unbewohnten
Raum bzw. einer unbewohnten Wohnung eine Bekämpfungsmaßnahme konsequenter und damit erfolgreich durchgeführt
werden. Ein kompletter Umzug löst allerdings das Problem nicht: Alle in einer Wohnung befindlichen Gegenstände (auch z.B.
Zeitungen und Textilien) müssen in eine erfolgversprechende Bekämpfung eingeschlossen werden, sonst zieht ein Teil der
Schädlinge mit um! Wegen der großen Hungerfähigkeit und Kälteresistenz führt ein Wohnungsleerstand allein aber nicht
unbedingt zum Abklingen eines Befalles!
Die Bekämpfung von Bettwanzen ist sehr aufwändig und sollte möglichst einem Schädlingsbekämpfer überlassen werden,
da alle erdenklichen Schlupfwinkel erkannt und kontrolliert werden müssen.
In einfachen Schlupfwinkeln können die vorgefundenen Wanzen direkt mechanisch getötet werden. Schlecht zugängliche
Verstecke können mit dem ARIES® Pistal Profi Universalspray behandelt werden, das die Plagegeister zuverlässig abtötet
und selbst innerhalb von 24 bis 48 Stunden vollständig abgebaut wird. In Hohlräumen kann mit dem ARIES® Insektenpuder,
einem mikrofeinen Kieselgurpulver, eine ungiftige Abtötung der Insekten vorgenommen werden: Das Pulver blockiert die At-
mung der Insekten, zerstört ihren Flüssigkeitshaushalt und bringt sie damit innerhalb kurzer Zeit zum Absterben. Dieses Pul-
ver ist praktisch unbegrenzt haltbar und wirksam, solange es nicht feucht wird. Eine andere Methode ist, mit einem speziellen
Ofen die Zimmertemperatur während eineinhalb Tagen auf ca. 55°C zu erhöhen (Wärmeentwesung). Bei dieser Temperatur
sterben die Tiere und ihre Eier ab. Diese Methode sollte jedoch nur von Spezialisten durchgeführt werden.
Der Erfolg einer Bekämpfung lässt sich meist auf Anhieb schlecht abschätzen, da insbesondere Laien häufig Schlupfwinkel
übersehen und deshalb nicht alle Bettwanzen bei der ersten Aktion erwischen.
Soweit wir können, geben wir Ihnen gerne Adressen von Schädlingsbekämpfern in Ihrer Nähe, die unsere Mittel einsetzen.