Die Kopflaus siedelt fast ausschließlich im Haupthaar und klebt dort auch ihre Eier (“Nissen”) an die Haare in Kopfhautnähe. Etwas kleiner als die Kleiderlaus (2,5 bis 3 mm), ebenfalls spindelförmig und ebenso fruchtbar (300 Eier pro Weibchen). Übertragung durch engeren Körperkontakt , hauptsächlich in Kindergärten und Gemeinschaftseinrichtungen auch über Kleidung (gemeinsam benutzte Garderoben). Läuse saugen täglich Blut und hinterlassen beim befallenen Menschen juckende Quaddeln, die sich zusätzlich sekundär entzünden können. Früher war insbesondere die Kleiderlaus als Überträger verschiedener, teilweise lebensbedrohlicher Infektionskrankheiten gefürchtet. Auch wenn heute diese Gefahr fast nicht mehr besteht, führt Läusebefall doch immer zu einer Einschränkung der Konzentration, Leistungsminderung, Schlafstörungen und - oft unbegründet - zu gesellschaftlicher Isolation wegen unterstellter mangelhafter Hygiene. Wegen des kurzen Generationsintervalls kann sich der Befall mit Läusen ohne Behandlungsmaßnahmen in drei Wochen verzehnfachen. WAS TUN?
Vorbeugen:
Eine zuverlässige Vorbeugung gegen Läuse gibt es nicht. In Schulen und Kindergärten würden persönliche Spinte für jedes Kind eine Verbreitung über Mäntel und Mützen verhindern. Persönliche Hygiene schützt nicht vor einem Befall mit Läusen, sie bildet aber die Grundlage für eine schnelle und vollständige Tilgung. Insofern führt sorgfältige Hygiene dazu, dass Läuse sich nicht wieder flächendeckend ausbreiten und, wenn überhaupt, nur sporadisch und örtlich kleinere “Läuseepidemien” auftreten.
Bekämpfen:
Da heutzutage eigentlich nur noch die Kopflaus noch praktische Bedeutung hat, soll sich das Folgende beispielhaft auf sie beziehen. Es gilt für Kleider- und Filzläuse entsprechend.
Am weitaus häufigsten werden Kopfläuse in Schulen und Kindergärten verbreitet; meist werden gemeinsam genutzte Garderoben dafür verantwortlich gemacht, anderseits wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Kopfläuse sich praktisch ausschließlich durch direkten Körperkontakt verbreiten. Bei bestehendem Befall sollten deshalb zuerst Ursprung und Übertragungsweg geklärt werden, damit einer weiteren Verbreitung Einhalt geboten werden kann. Nissen können mit dem Nissenkamm ausgekämmt werden; vorheriges Einweichen der Haare samt Nissen mit lauwarmem Essigwasser oder in lauwarmen Wasser aufgelösten Natriumbicarbonat (Natron) macht diese Prozedur weniger mühsam für alle Beteiligten. Die Behandlung befallener oder „verdächtiger“ Kleidungsstücke und Textilien (Bettwäsche) wird häufig mit erheblichem Aufwand betrieben, obwohl dies eigentlich aufgrund der Biologie der Läuse nicht nötig ist: Die Läuse sind derart an den Menschen angepasst, dass alle Stadien ohne die Körperwärme des Wirts spätestens nach 24 Stunden erfroren sind. Außerdem müssen sie praktisch täglich Blut saugen um nicht zu verhungern.
Daraus folgt, dass es völlig ausreichend ist, die entsprechenden Textilstücke für mindestens einen, sicherheitshalber einige Tage, zu separieren und möglichst kühl zu lagern, um alle Stadien abzutöten. Wem das zu langwierig oder zu unsicher ist, oder wer sich besser fühlt, wenn etwas aktiv getan werden kann: heiß waschen (mind. 60° im längsten Waschgang) oder trockene Hitze in Backofen oder Sauna tötet ebenso. Wenn Textilien dies nicht vertragen, können Läuse mit dem mit dem schnell abbaubaren ARIES® Pistal Profi Insektizid abgetötet und danach bei der erlaubten Temperatur ausgewaschen werden. Auch Kältebehandlung (Gefriertruhe) führt zum schnellen Absterben der Läuse und Nissen. Am wirksamsten ist schneller Wechsel warm-kalt.