Allgemein:
Wespen und Hornissen gehören zu den staatenbildenden Insekten mit einer Hierarchie unterschiedlicher Gruppen: Neben den eigentlichen Geschlechtstieren (Königin und Drohnen/Männchen) gibt es eine große Anzahl von unfruchtbaren Weibchen, den Arbeiterinnen, die verschiedene Funktionen (teilweise nach Lebensalter gestaffelt) übernehmen. Im Gegensatz zu Bienen und Ameisen stirbt jedoch das Wespen- und Hornissenvolk jeden Herbst ab und nur die bereits im Herbst befruchteten jungen Königinnen überwintern und gründen im Frühjahr allein ein neues Volk. Wespen und Hornissen bauen Ihre Waben nicht wie Bienen aus Wachs, sondern aus Papier, das sie selbst aus abgenagten Holzfasern (Totholz) herstellen. Die Waben sind außerdem waagerecht mit den Öffnungen nach unten ausgerichtet (bei Bienen senkrecht).
Die gesundheitsschädliche Bedeutung der Wespen für den Menschen besteht aus zweierlei Aspekten:
- Der Stich einer Wespe ist i.d.R. wesentlich schmerzhafter als ein Bienenstich, zudem stirbt eine Wespe nicht wie die Biene beim Stich und kann deshalb öfter zustechen. Gefahr geht von einem in Aufruhr versetzen Volk aus: Die Menge der Stiche kann beim Menschen tödliche Nervenlähmungen hervorrufen. Auch eine einzelne Wespe kann einen Menschen töten, wenn sie versehentlich verschluckt oder eingeatmet wird: ein Stich im Hals kann zu einer solch starken Schwellung führen, dass ohne ärztliche Hilfe die Luftröhre verschlossen wird und Tod durch Ersticken eintritt. D.h.: Wespenstich im Hals: Sofort nächsten Arzt aufsuchen! Erste Hilfe unbedingt: Kühlung! (Eis von außen und innen, zur Not kaltes Wasser) Bei empfindlichen Menschen können Wespenstiche außerdem unterschiedlich starke Allergien bis hin zum anaphylaktischen Schock (meist nach Sensibilisierung durch einen vorherigeren Stich) auslösen.
- Durch das Wechseln der Arbeiterinnen von keimbelasteter Umgebung (Kot und Aas beim Fliegenfang) zu menschlicher Nahrung kann eine Keimverschleppung durch Wespen stattfinden. Insofern müssen Wespen im Lebensmittelbereich als Hygieneschädlinge eingeschätzt und entsprechend ferngehalten oder bekämpft werden. Andererseits erweisen sich Wespen und insbesondere Hornissen durch die Mengen erbeuteter Schadinsekten (bis zu 2 kg pro Volk und Tag!) auch als nützlich, was sie schützenswert macht, solange sie nicht unmittelbar in der menschlichen Umgebung auftauchen. WAS TUN?
Vorbeugen:
Einzelne Wespen kann man in den Sommermonaten gut mit Fliegengaze aus Haus und Wohnung aussperren. Einen zuverlässigen Schutz vor der Ansiedlung eines Wespennestes gibt es allerdings nicht. Von Wespen einfach zu zerstörende Wärmedämmstoffe in hohlen Wänden begünstigen im Gegenteil die Ansiedlung einer Königin und Gründung eines Volkes. Obwohl dies schon im Frühling geschieht, wird es wegen der zuerst nur langsam steigenden Bevölkerungszahl meist erst im Laufe des Sommers bemerkt.
Abschrecken und Vertreiben:
Die folgenden Hinweise gelten ausschließlich zur Abwehr von Einzeltieren auf Nahrungssuche – Versuchen Sie nie, Wespen von Ihrem Nest fernzuhalten oder zu vertreiben – siehe unten! Das ARIES® Anti Wesp Schutzspray (auf Basis einer Spezialmischung von ätherischen Ölen) eignet sich sehr gut, um Wespen von Personen oder auch einem Sitz- oder Arbeitsplatz im Freien fernzuhalten. Durch die Verwendung von Kühltheken können Bäcker und Konditoren gefährdete Kuchen und sonstiges vor Wespen schützen.
Fangen und Erkennen:
Es können Wespen- und Fliegenfallen (Fruchtsaft oder spezielle Lockstoffe in einer Flüssigkeit, in der die Wespen ertrinken) in einiger Entfernung aufgestellt werden, die einen Großteil der Wespen vom Tisch ablenken. In geschlossenen Räumen (Verkaufsräume) kommen außerdem Blaulichtfallen mit Klebefläche in Frage. Das Blaulicht täuscht den Insekten einen Weg ins Freie vor, damit sie zu ihrem Nest zurückkehren können.
Bekämpfung:
Da Einzelwespen praktisch nur im Umfeld von Lebensmitteln auftauchen, sollte man auf den Einsatz von Insektiziden verzichten. Wo solche Bedenken nicht bestehen, kann mit dem ARIES® Pistal Profi Insektizid gegen Einzeltiere vorgegangen werden.
Wer die Konfrontation mit den wehrhaften Tieren nicht scheut, kann mit einer Fliegenpatsche den Kampf aufnehmen.
Wird in einem Hohlraum in der Wand oder unterm Dach ein Wespennest festgestellt, sollte man sich zuerst einmal vergegenwärtigen, dass dieses spätestens im kommenden Winter ausgestorben ist und dann völlig gefahrlos entfernt werden kann. Vor diesem Hintergrund ist zu überlegen, ob das Nest an der vorgefundenen Stelle wirklich eine reale Gefahr darstellt oder ob vielleicht ein Zusammenleben mit den Wespen für einige verbleibende Herbstwochen möglich ist, sich der Aufwand einer Entfernung also überhaupt lohnen würde.
Kommt man zu dem Ergebnis, dass das Nest eine tatsächliche Bedrohung für Menschen darstellt, sollte man auf jeden Fall die Dienste eines Fachbetriebes für Schädlingsbekämpfung in Anspruch nehmen. Um eine Rückstandproblematik synthetischer Insektizide zu vermeiden, sollte man allerdings auf den Einsatz unproblematischer Mittel dringen: Sachkundig angewandt erweist sich das ARIES® Pistal Profi Insektizid als schnell und umfassend wirksam gegen alle ausgewachsenen Wespen. Gegen später schlüpfende kann zusätzlich das Stäubemittel ARIES® Insektenpuder (Kieselgur) eingesetzt werden.
Inzwischen wird von einigen Spezialisten auch eine Umsiedlung von Wespen- und Hornissenvölkern praktiziert. Entsprechende Adressen geben wir gerne weiter. Da aus Gründen des Artenschutzes eine Bekämpfung von Wespennestern regionenspezifisch verboten sein kann und Hornissen generell unter Naturschutz stehen, sollte man sich vor jeder Maßnahme mit dem zuständigen Naturschutzbeauftragten absprechen.
Bitte beachten Sie:
Bekämpfungen von Wespennestern in der unmittelbaren menschlichen Umgebung erfordern Sachverstand, spezielle Schutzkleidung und äußerste Vorsicht. Da ein alarmiertes Wespenvolk sehr wehrhaft ist und äußerst aggressiv reagiert, wird hiermit ausdrücklich vor einem eigenmächtigen Bekämpfungsversuch gewarnt! Es hat dabei schon häufiger Opfer auf
der menschlichen Seite gegeben. Insbesondere von einer Leiter aus sollte sich ein Laie nie einem Wespen- oder Hornissennest auch nur nähern! Die Gefahr eines schweren Leiterunfalls in Folge eines Wespenangriffs ist sehr hoch.